Skip to main content

Speeddating – eine lohnende Alternative zum Online-Dating?

Auf dem Dating-Markt gibt es zahlreiche Gelegenheiten, einen festen Partner oder ein erotisches Abenteuer zu finden. Eine interessante und abwechslungsreiche Variante des Kennenlernens stellt das Speeddating dar.

Speeddating

Speeddating – eine lohnende Alternative zum Online-Dating? Foto: @ macrovector – de.depositphotos.com

In diesem Artikel erfahren Sie,

  • worum es sich bei Speeddating handelt,
  • wie man sich am besten bei den Events präsentiert und
  • ob diese Form des Datings einen größeren Erfolg verspricht als die Partnersuche auf Singlebörsen und Partnervermittlungen.

Was ist Speeddating?

Wörtlich übersetzt bedeutet Speeddating ein schnelles, persönliches Kennenlernen von Gleichgesinnten. Ähnlich wie bei einem Blind Date geht es darum, sich mit unbekannten Personen zu treffen. Wenn es dabei funkt, steht weiteren Dates nichts im Wege. Die Idee des Speeddatings stammt von Yaacov Deyo, einem Rabbi der orthodox-jüdischen Organisation Aish Hatorah in Los Angeles. Er hatte den Einfall, unverheiratete Mitglieder seiner Gemeinde auf diese unkonventionelle Weise miteinander bekannt zu machen.

Speeddating, das im Deutschen auch Speed-Dating geschrieben wird, gibt es bereits seit 1998. Damals steckte das Internet noch in den Kinderschuhen; die meisten Singlebörsen, Partnervermittlungen und Dating-Apps wie Tinder gingen erst einige Jahre später online. Dass der Trend Speeddating auch heute noch besteht, bestätigt den großen Erfolg dieser Methode. In den letzten Jahren wurden noch andere Formen des Speeddatings umgesetzt. So führen mittlerweile manche Unternehmen Business-Speeddatings, Job-Speeddatings, Azubi-Speeddatings und Kollegen-Speeddatings durch, um geeignete Mitarbeiter zu rekrutieren.

Aber warum Speeddating? Weil es viel Zeit und Geld spart. Wer auf herkömmliche Weise männliche oder weibliche Singles datet, kann sich nur mit höchstens zwei Kandidaten am selben Abend verabreden. Beim Speeddating hat man die Möglichkeit, bei einem einzigen Event zwischen sieben und 30 potenzielle Partner zu treffen. Dadurch erhöhen sich die Chancen enorm, den Richtigen oder die Richtige zu finden. Einige Agenturen werben damit, dass ihre Erfolgsquote bei 75 Prozent liege.

Was passiert bei den Speeddatings?

Während des Treffens reden alle eingeladenen Frauen mit sämtlichen Männern unter vier Augen, um sich dabei näher kennenzulernen. Für die Dialoge steht ein Zeitfenster von fünf bis zehn Minuten zur Verfügung. Die genaue Vorgabe hängt vom jeweiligen Veranstalter ab. Zu mehr als einer kurzen Plauderei reicht die kurze Zeit nicht aus, bevor man sich dem nächsten Kandidaten widmet. Im Anschluss an die Gesprächsrunde findet manchmal eine Party statt, bei der man sich noch intensiver beschnuppern kann.

Speeddating – wie läuft das Event genau ab?

Die angemeldeten Singles kommen zu einer bestimmten Zeit an einem öffentlichen Ort (Restaurant, Bar, Kneipe usw.) zusammen und werden von dem Veranstalter begrüßt. Das Speeddating findet in einem separaten Bereich der Location statt, wo Tische in einer zumeist kreisförmigen Anordnung aufgestellt sind. Zunächst setzen sich die Damen an jeweils einen der Tische. Anschließend verteilen sich die Herren nach dem Zufallsprinzip und nehmen gegenüber einem der weiblichen Singles Platz. Der Ablauf der Veranstaltung ist folgendermaßen organisiert:

  • Sobald der Moderator ein Zeichen gibt, stehen die Herren auf und gehen in einer zuvor festgelegten Reihenfolge zu der nächsten Dame. Bei den meisten Events ertönt ein Gong oder eine Klingel, um die Gesprächsrunden zu beenden.
  • Das Prozedere wird so lange fortgesetzt, bis sich jeder Herr mit jeder Dame unterhalten hat.
  • Früher war es so, dass man sich nach jedem Durchgang entscheiden musste, ob man ein näheres Kennenlernen und den Austausch der Kontaktdaten wünscht. Dazu notierte man den jeweiligen Nicknamen des Flirtpartners sowie seine Entscheidung (ja oder nein) auf einem Zettel oder einer Karte, die am Ende des Events eingesammelt und von dem Veranstalter ausgewertet wurde. Mittlerweile hat sich das bei den meisten Speeddating-Agenturen geändert. Man bekommt eine Frist von wenigen Tagen, um seine Favoriten auszuwählen und deren Nicknamen im Mitgliederbereich der Website einzutragen.
  • Haben alle Teilnehmer abgestimmt, erhält jeder per E-Mail die Auswertung. Wenn zwei Singles sich wiedersehen wollen, werden gleichzeitig die Telefonnummern und E-Mail-Adressen übermittelt.

Was ist Speeddating XXL?

In der Regel lassen Veranstalter eine begrenzte Zahl an Teilnehmern bei ihren Events zu. Dahinter steckt die Überlegung, dass man sich ansonsten nicht mehr an alle Gespräche erinnern kann. Bei 7minutes2love treffen sich jedes Mal sieben Herren und sieben Damen. Wie der Name verrät, dauern die Unterhaltungen jeweils sieben Minuten. Insgesamt 49 Minuten sind eine überschaubare Zeit, in der die Konzentration nicht zu sehr nachlässt.

An Speeddating XXL Events nehmen wesentlich mehr Singles teil. Die Agentur SpeedDating-XXL.de führt Veranstaltungen mit bis zu 40 Teilnehmern durch: 20 Männern und 20 Frauen. Innerhalb von 120 Minuten unterhält man sich für jeweils sechs Minuten mit allen männlichen oder weiblichen Kandidaten. Nach Aussage des Veranstalters stehen dadurch die Chancen besser, seinem Traumpartner zu begegnen. Damit man sich nicht immer wieder mit den gleichen Fragen konfrontiert sieht, werden spannende Themen vorgegeben, die den Gesprächseinstieg erleichtern sollen.

Wie alt sind die Speeddating-Teilnehmer?

Im Ursprungsland des Speeddatings, den USA, melden sich fast ausschließlich jüngere Singles bis zu einem Alter von 40 Jahren an. Warum ist das so? Das liegt zum großen Teil daran, dass die Veranstalter Schwierigkeiten haben, Männer über 40 für das Speeddating zu begeistern. Obwohl sich genügend Frauen Ü40 für diese Art des Kennenlernens interessieren, melden sich kaum gleichaltrige Männer an. Bei uns sieht die Situation vollkommen anders aus. Da die Events nach Altersklassen ausgeschrieben werden, trifft man auch auf Teilnehmer im Rentenalter. In jeder größeren deutschen Stadt finden regelmäßig Speeddatings für Alt und Jung statt.

Aber warum benötigt man dafür einen Veranstalter?

Um die Teilnehmer zu informieren, eine Lokation zu buchen und den reibungslosen Ablauf des Events zu gewährleisten, ist eine straffe Organisation erforderlich. Dazu gehört auch ein Moderator, der die Singles in Empfang nimmt und die einzelnen Gesprächsrunden einläutet. In Deutschland, Österreich und der Schweiz haben sich professionelle Agenturen auf das Speeddating spezialisiert. Für die komplette Dienstleistung von der Anmeldung bis zur Auswertung der Dates wird eine Teilnahmegebühr zwischen 15 und 30 Euro verlangt.

Seriöse Veranstalter erkennt man daran, dass sie ihre Dienste auf einem Online-Portal anbieten. Neben einem Impressum, den AGB sowie Kontaktmöglichkeiten für Rückfragen sind dort auch Erfahrungsberichte von ehemaligen Teilnehmern zu finden. Selbstverständlich kann man ein solches Event auch privat organisieren. Wer mindestens sechs männliche und sechs weibliche Singles in der gleichen Altersklasse kennt, die nach einem Partner suchen, lädt sie einfach zu „seinem“ Speeddating ein. Dafür bietet sich der Klubraum seines Sportvereins oder ein abgetrennter Bereich in einer Kneipe an. Bevor Sie ein Speeddating in Eigenregie durchführen, sollten Sie jedoch Erfahrungen bei professionellen Veranstaltungen sammeln.

Unsere Tipps für mehr Erfolg beim Speeddating

Wer zum ersten Mal an einem Speeddating-Event teilnimmt, ist unsicher und möglicherweise nervös. Manche Singles befürchten, sich falsch zu verhalten und einen Reinfall zu erleben. Im Folgenden klären wir die wichtigsten Fragen und geben Ihnen nützliche Tipps, die sich in der Praxis bewährt haben.

Was ziehe ich am besten an?

Kleider machen Leute: Diese Regel gilt für das erste Date genauso wie für ein Speeddating. Obwohl es keinen offiziellen Dresscode gibt, sollten Sie sich dem Anlass angemessen kleiden. Für Herren muss es nicht unbedingt ein Anzug mit Krawatte sein. Es sei denn, diese Kleidung entspricht Ihrem Stil und Sie fühlen sich darin wohl.

Wenn Sie sich im wahrsten Sinne des Wortes verkleiden, um Eindruck zu schinden, strahlen Sie Unsicherheit aus. Und das bekommen die anderen Teilnehmer schnell mit. Als Faustregel gilt: Gehen Sie weder overdressed noch underdressed zum Speeddating. Dann stimmt der äußere Eindruck und Ihr Gegenüber wird sich ganz auf das Gespräch mit Ihnen konzentrieren.

Besonders wichtig ist ein natürliches und authentisches Auftreten

Seien Sie ganz Sie selbst: Diesen Ratschlag gibt jeder Veranstalter. Das bedeutet allerdings nicht, dass man alle seine Marotten zur Schau stellt. Eine extrovertierte Person, die viel von sich erzählt und gerne mit ihren Leistungen prahlt, sollte sich besser zurückhalten. Einige amerikanische Dating-Webseiten vergleichen ein Speeddating-Event mit Vorstellungsgesprächen für einen neuen Job.

Denn auch dort geht es darum, einen guten Eindruck zu machen und als Kandidat ausgewählt zu werden. Seien Sie deshalb ganz natürlich, bleiben Sie sich selbst treu, halten Sie Blickkontakt und vor allem lächeln Sie viel. Wer sich bei den kurzen Unterhaltungen verkrampft, hat bei seinen Flirtpartnern schlechte Karten. Achten Sie auch auf Ihre Körpersprache. Die Arme und Hände sollten stets geöffnet sein und nicht verschränkt. Dadurch signalisieren Sie Ihrem Gesprächspartner Selbstbewusstsein und Offenheit.

Welche Fragen stellt man beim Speeddating?

Die Dates beginnen damit, dass jeder der beiden Kandidaten seinen Nicknamen nennt. Notieren Sie den Namen am besten sofort, um spätere Verwechslungen zu vermeiden. Zumeist beginnt die Unterhaltung mit Fragen wie: Kommst Du aus der näheren Umgebung? Wie gefällt Dir die Veranstaltung bis jetzt? Was machst Du beruflich? Welche Hobbys hast Du? Wie gestaltest Du am liebsten Deine Freizeit? Wichtig ist, die Fragen in einer lockeren Atmosphäre zu stellen und das Ganze nicht zu einem „Verhör“ ausarten zu lassen.

Um den Dialog interessanter zu gestalten, können Sie stattdessen mit einer originellen Frage in das Gespräch einsteigen. Ihr Gegenüber entspannt sich dann leichter, sodass eine anfängliche Nervosität schnell verfliegt. Im Folgenden finden Sie ein paar Vorschläge. Am besten suchen Sie sich ein Thema aus, mit dem Sie sich identifizieren.

  • Bist Du manchmal gerne für Dich alleine oder machst Du am liebsten alles gemeinsam mit Deinem Partner?
  • Was war der beste Rat, den Du jemals bekommen hast?
  • Eine Fee schenkt Dir einen Wunsch, egal welchen. Was wünschst Du Dir?
  • Weshalb bist Du im Augenblick Single?
  • Wie verhältst Du Dich bei Streitgesprächen oder Ärger mit Deinem Partner?
  • Wenn Du die Wahl hättest zwischen Reichtum und durchschnittlichem Aussehen einerseits und auf der anderen Seite Top-Aussehen, dafür aber arm zu sein. Wofür würdest Du Dich entscheiden?
  • Was war das Verrückteste, das Du jemals getan hast?
  • Wenn Dein Haus in Flammen steht und Du nur noch eine Sache retten kannst: welche wäre das?
  • Stehst Du an einem freien Tag lieber früh auf oder möchtest Du länger schlafen?
  • Auf welche Deiner Gewohnheiten würdest Du am ehesten verzichten?
  • Ich habe Dich zum Essen bei mir zu Hause eingeladen und dafür ein neues Rezept ausprobiert. Leider misslingt der Braten und schmeckt überhaupt nicht. Wie reagierst Du darauf?

Bei aller Liebe zum Detail sollten Sie einen Punkt beachten: Lassen Sie Ihren Flirtpartner genauso viele Fragen stellen und hören Sie dabei gut zu. Darüber hinaus ist es ratsam, sich ausschließlich positiv zu äußern und jede Art von Beschwerde oder Kritik zu unterlassen. Politische oder religiöse Themen sind deshalb nicht für die Gesprächsrunden beim Speeddating geeignet.

Speeddating oder Kontaktbörsen – was eignet sich besser zur Partnersuche?

Auf den ersten Blick scheinen die Vorteile des Speeddatings zu überwiegen: Im Gegensatz zu Partnerbörsen braucht man keine Vorschläge auszuwerten oder mithilfe der Suchfunktion nach geeigneten Kandidaten Ausschau zu halten. Auch der Frust fällt weg, wenn auf zehn liebevoll formulierte Anschreiben lediglich ein bis zwei Singles antworten. Darüber hinaus bemängeln viele User, dass die Profilbilder bei Partnervermittlungen wie eDarling nur verschwommen sichtbar sind. Man muss deshalb interessante Kandidaten bitten, die Fotos freizugeben, damit man sich einen optischen Eindruck verschaffen kann.

Beim Speeddating werden sämtliche Zwischenschritte übersprungen und es kommt aus dem Stand zum ersten Date mit einer Vielzahl an potenziellen Partnern. Sollte man sich deshalb lieber nicht auf einer Partnerbörse anmelden, sondern stattdessen an Speeddatings und Blind Dates teilnehmen? Kostengünstiger ist die Variante auf jeden Fall. Zunächst einmal sind die Chancen bei dieser Art von Treffen nicht für jeden gleich. Da man in den wenigen Minuten kaum über einen oberflächlichen Small Talk herauskommt, werden schüchterne Menschen klar benachteiligt.

Wer auf Partys mit seinem Charme und Witz brilliert, schneidet beim Speeddating deutlich besser ab. Denn man hat als Mann nicht nur die Auswahl zwischen verschiedenen Frauen, sondern konkurriert gleichzeitig mit den anderen Herren. Erfahrungsgemäß entscheidet sich jede der weiblichen Singles nämlich nur für einen oder zwei Herren, während auf dem Wunschzettel der Männer viele Namen aufgeführt sind. Warum ist das so? Antworten darauf liefert eine Forschungsarbeit von Wissenschaftlern des Max-Planck-Instituts für Bildungsforschung sowie der Humboldt-Universität zu Berlin aus dem Jahr 2007.

Demnach liegt es in den menschlichen Genen, dass sich Frauen beim Speeddating viel wählerischer verhalten als Männer. Sie nehmen die Qualitäten der männlichen Singles genau in Augenschein und wählen dann den für sie besten Kandidaten aus. Für die Herren der Schöpfung ist das Ergebnis der Studie enttäuschend: Männer interessieren sich ausschließlich für das Aussehen einer Frau. Jede, die in die subjektive Kategorie Traumfrau bis einigermaßen attraktiv fällt, möchte Mann gerne wiedersehen. Was wie ein Klischee klingt, hat offenbar etwas mit der Rollenverteilung beim Speeddating zu tun.

Vertauscht man nämlich die Rollen und die Herren sitzen an den Tischen, wirkt sich das auf die Entscheidung sowohl der männlichen als auch der weiblichen Singles aus. Während die Männer wählerischer werden, gefallen den Frauen plötzlich wesentlich mehr der männlichen Kandidaten. Zu diesem überraschenden Ergebnis kommen neuere Untersuchungen aus den USA. Aber warum verhalten sich Menschen unterschiedlich, je nachdem, ob sie sitzen bleiben oder sich aktiv von Tisch zu Tisch bewegen.

Aus psychologischer Sicht hängt es davon ab, wer auf wen zugeht: Nähert man sich einer Person, wirkt sie interessanter. Steht jemand auf und entfernt sich, verliert er hingegen an Attraktivität. Unterbewusste Prozesse wie diese findet man nur bei Events wie Speeddatings oder Blind Dates. Das Kennenlernen auf Partnervermittlungen und Singlebörsen läuft vollkommen anders ab. Vor einem Date im echten Leben chattet man ausgiebig über die Nachrichtenfunktion der Dating-Plattform und lernt sich per Telefon oder Skype besser kennen.

Kommt es dann zu einem Treffen, sind sich beide nicht mehr fremd und gehen viel vertrauter miteinander um als ein zufällig zusammengewürfeltes Paar beim Speeddating. Trotzdem lohnt es sich zumindest einmal an einem Speeddating-Event teilzunehmen. Denn dort können Sie ohne Risiko ein paar Dates erleben und mögliche Fehler anschließend korrigieren. Wenn Sie nicht zu viel erwarten, verbringen Sie mit Sicherheit einen interessanten und abwechslungsreichen Abend.


Keine Kommentare vorhanden


Sie haben eine Frage oder eine Meinung zum Artikel? Lassen Sie uns teilhaben!

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind markiert *

*
*