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Schon mal Sexspielzeuge ausprobiert?

Kürzlich habe ich mit meiner Freundin gesprochen und fragte sie, ob sie schon mal Sexspielzeuge ausprobiert hat. Sie sah mich schief an und sagte prompt: „Nööö! Ich bin sehr mit meinem Sexleben zufrieden, in 3 Minuten sind wir fertig!“ – „Okeeee, aber kommst du denn auch?“ – „Najaaaaa….“. Nicht einmal höre ich skeptische oder spöttische Bemerkungen (Was stimmt nicht mit Deinem Sexleben?!) oder ernte verwunderte Blicke, wenn ich die obige Frage stelle.

Sexspielzeuge

Vibratoren sind ein beliebtes Sexspielzeug bei Frauen und Männern. Foto: © Roman – Adobe Stock

Vibratoren: beliebtes Sexspielzeug

Obwohl zwei Studien der Indiana University (USA) zeigen, daß die Verwendung von Vibratoren während sexueller Interaktionen weit verbreitet ist (etwa 53 Prozent der Frauen und 45 Prozent der Männer im Alter von 18 bis 60 Jahren gaben in der USA an, sie zu benutzen – Ja, auch Männer!), treffen wir auf Skepsis und Ablehnung – Warum?

Meist lauten die Gegenargumente: Vibratoren verursachen Nebenwirkungen, „ersetzen“ den Partner oder macht ihn (teilweise) überflüssig. Kurz gesagt: der Partner könnte sich minderwertig, ja sogar überflüssig im Bett fühlen oder infrage stellen ob er wirklich gut ist im Bett? (und seien wir mal ehrlich: Wer hat schon das Gefühl gern, nicht gut im Bett zu sein?)

Vibratoren mit Nebenwirkungen

Debby Hernick, stellvertretende Direktorin des Zentrums für sexuelle Gesundheitsförderung sagt, dass die Vibratoren selten Nebenwirkungen, wie Latexallergien etc. verursachen (siehe die obigen Studien).

The National Library of Medicine hat eine weitere Studie diesbezüglich publiziert: Männer, die Vibratoren benutzt hatten (an sich selbst, an ihrer Partnerin oder an beidem), gaben mit größerer Wahrscheinlichkeit an, sich an gesundheitsfördernden Verhaltensweisen zu beteiligen, z. B. an der Hodenselbstuntersuchung. Diese Männer, schneiden auch bei der Erektionsfähigkeit, Zufriedenheit mit dem Geschlechtsverkehr, Orgasmus Fähigkeit und sexuelles Verlangen besser ab. (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/19453874/)

Kann Sexspielzeuge das Sexleben aufzupeppen?

Das Stressleben, das wir oft führen, macht sich auch in unserem Sexleben bemerkbar: Es ist keine leichte Aufgabe, Geist und Körper gleichzeitig zu stimulieren (ganz zu schweigen die Gedanken oder den Kopf „auszuschalten“) und genau dafür sollte ein Sexspielzeug gut geeignet sein. Es geht auch nicht darum, dass man den Partner ersetzt oder „ergänzt“. Vibratoren oder andere Spielzeuge sollten die Funktion haben um unser Sexleben „aufzupeppen“, die Langeweile vermeiden (Sonntagsex zwischen Nachmittagsdessert und Abendnachrichten – kommt bekannt vor?) oder einfach mal zu erkunden, was mir und meinen Partner im Bett Spass macht – und was nicht!

Über sexuelle Vorlieben sprechen

Sexualität, Sexualtrieb gehört zu unserem Wesen (auch, wenn wir sie tabuisieren oder unterdrücken): sich diesbezüglich zu öffnen erfordert Mut und macht uns noch verletzlicher als im üblichen Umgang. Bloss: Wie soll man Intimität geniessen oder guten Sex haben, wenn wir nicht sagen können, was uns gefällt? Oder wissen wir eigentlich, was uns überhaupt gefällt…?

Unseren Körper zu entdecken, die Lust, die uns „hochtreibt“ ist eine, sagen wir mal, Voraussetzung um mitteilen zu können, was mir im Bett gefällt und was nicht: Dabei können die Spielzeuge (Vibratoren, Dildos allein oder mit dem Partner auszuprobieren) helfen. Sexspielzeuge sind mehr als nur Dildos oder Vibratoren. Hierher gehört die Augenbinde, Feder, Peitschen, Handschellen, Seile, diverse Klemmen (Nippel), Knebel oder Kostüme, Sexy Unterwäsche alle Arten der Rollenspiele. Und wenn man noch mehr will, spezielle Räume – siehe den Artikel: BDSM für Anfänger

Guten Sex erreicht man nur durch viel Vertrauen zum Partner

Guter Sex, braucht viel Vertrauen in den Partner. Mann öffnet sich ihm gegenüber in einer verletzlichen Weise und gibt Dinge von sich Preis, die später kompromittierend sein könnten. Nur! Dies bezieht sich ja auch auf Gegenseitigkeit. Ohne ein tiefes Vertrauen in den anderen, kann man sich im Sex nicht fallen lassen. Nicht geniessen und nicht ein Level erreichen, damit man „DEN“ Orgasmus erlebt.

Immer wieder höre ich den Satz: „Wichtig ist mir, dass mein Partner kommt und er zufrieden ist“. Nein! Sexuelle Erfüllung hat auch mit Egoismus zu tun. Es ist mein Orgasmus. Meine sexuelle Fantasie, die ich ausleben möchte und um dies zu erreichen, brauche ich dieses tiefe Vertrauen in meinen Partner, um Meinen Orgasmus zu erreichen. So kann ich ihm auch das zurückgeben, was sein Verlangen und seine Fantasien sind.

Vielleicht noch ein Merksatz. Schmutzig, pervers, abartig ist es dann, wenn es einem der beiden nicht gefällt oder er das nicht machen will. Sex gegen den Willen des anderen ist schlicht und ergreifend eine Vergewaltigung!

Ein ungestörtes Gespräch darüber zu führen, was unsere Träume und Wünsche sind, kann nicht nur unser Sexleben verbessern, sondern auch die Intimität zwischen den Partnern stärken. Vibratoren können den Druck von uns nehmen zum Orgasmus zu kommen, da egal, wie hingebungsvoll der Partner ist, es manchmal nicht geht. Nach Angaben des Kinsey-Instituts brauchen 70 Prozent der Frauen eine Art klitoraler Stimulation, um zum Orgasmus zu kommen (https://kinseyinstitute.org/research/faq.php – «Orgasm»).

Neue Erfahrungen öffnen neue Türen:
Vielleicht wusstest du nicht mal, dass du die neuen Dinge geniessen wirst? Durch die neuen Erlebnisse wird die sexuelle Bindung zwischen euch enger.
Man braucht nicht zehntausend Spielzeuge. Nur schon mit 2-3 Spielzeugen wird der Sex prickelnder und entspannter sein, so wie er sein soll 😊.

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