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Verliebt in einer anderen Person

Bei der Verliebtheit handelt es sich normalerweise um eines der schönsten Gefühle überhaupt. Anders kann es jedoch aussehen, wenn die Verliebtheit auftritt, obwohl der Verliebte sich eigentlich bereits in einer festen Beziehung befindet und das Objekt der Begierde nicht in dem eigenen Partner besteht.

So entsteht eine recht ungünstige Dreierkonstellation, für die es gilt, idealerweise möglichst zeitnah eine Lösung zu finden. Dafür stehen verschiedene Optionen zur Auswahl: Die ursprüngliche Beziehung kann aufrechterhalten werden oder es kommt aufgrund der Gefühle zu der dritten Person zu einer Trennung.

Doch welches Verhalten ist wirklich ratsam, wenn es zu einer Fremdverliebtheit kommt und wann entwickelt sich diese bereits zu einem Fremdgehen?

Fremdverliebt

Fremdverliebt – wie verhalte ich mich richtig? Foto: © Pexels – Pixabay

Was ist bei Fremdverliebtheit zu tun?

Diejenigen, die sich fremdverlieben, befinden sich in einer äußerst prekären Situation. Sie sind häufig stark verwirrt von den eigenen Gefühlen. Grundsätzlich stellt das Verliebtsein bereits einen emotionalen Ausnahmezustand dar. Dies gilt erst recht, wenn die Verliebtheit im Grunde gar nicht sein darf.

Dennoch stehen einige wertvolle Tipps bereit, welche in der komplizierten Emotionslage und der schwierigen Konstellation helfen können.

Keinen Selbsthass

Sofern das Konzept der polyamoren oder offenen Beziehung nicht in Frage kommt, ist bereits klar, dass die Dreierkonstellation aufgelöst werden muss.

Dennoch verlieren sich die Betroffenen häufig in einer Art Selbsthass, da sie ihrem Partner zumindest im Kopf bereits fremdgehen und ihn unter Umständen auch belügen. Fremdgehen stellt auch heute noch einen der häufigsten Gründe dar, aus dem sich Paare trennen.

Doch auch, wenn es kein schönes Gefühl ist, den Partner anzulügen oder wenigstens nicht vollkommen ehrlich zu ihm zu sein, so ist im ersten Moment Zurückhaltung angebracht. Eine vorschnelle Klärung des Sachverhalts, nur weil die eigenen negativen Gefühle überwiegen, ist häufig nicht ratsam.

Generell ist im Hinterkopf zu behalten, dass das Fremdverlieben nun einmal passieren kann – dies steuert niemand bewusst.

Schwärmerei oder Potential für echte Liebe?

Die eigenen Gefühle sind ausschlaggebend dafür, ob die Beziehung zu dem Partner aufrechterhalten werden soll oder eine neue Beziehung mit dem Objekt der Verliebtheit gewünscht wird. Oft handelt es sich bei der Fremdverliebtheit auch nur um eine kurze Schwärmerei, die besser nur im eigenen Kopf ausgelebt wird.

Verliebtheit sollte keinesfalls mit Liebe verwechselt werden. Dass sich Gefühle für eine andere Person entwickeln, stellt kein Verbrechen dar. Anders sieht die Situation aus, wenn es hinter dem Rücken des Partners zu einem Fremdgehen kommt. Viele Betroffene stellen sich die Frage „Wann ist es fremdgehen?“. Die Antwort lautet definitiv, dass noch kein Betrug vorliegt, wenn sich die Verliebtheit ausschließlich im eigenen Kopfkino abspielt.

Den Grund finden

Insbesondere, wenn die Beziehung zum Partner bereits lange Zeit besteht, verflüchtigen sich die intensiven Gefühle des Anfangs – das ist vollkommen normal. So kann es eben auch dazu kommen, dass man sich in eine andere Person verliebt. Das bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die alte Beziehung keinen Wert mehr hat oder kaputt ist.

Es kann dennoch eine große Hilfe darstellen, einmal genauer zu eruieren, wo eigentlich der genaue Grund für das Fremdverlieben liegt. In vielen Fällen sind unerfüllte Wünsche in der Beziehung dafür ausschlaggebend. Auch kann der neue Schwarm bestimmte Eigenschaften aufweisen, die bei dem eigenen Partner schmerzlich vermisst werden. In einigen Fällen stellt das Objekt der Fremdverliebtheit sogar das genaue Gegenteil des Partners dar. Nicht in allen Fällen liegt jedoch ein konkreter Grund für das emotionale Malheur vor.

Beichten oder nicht?

Die Gedanken der Betroffenen drehen sich häufig besonders um die Frage, ob sie ihrem Partner ihre Fremdverliebtheit beichten sollen. Auch hierbei kommt es wieder auf die Auslegung an: „Wann ist es fremdgehen?“

Bei dieser Entscheidung ist unbedingt im Hinterkopf zu behalten, dass es dem Partner mit hoher Wahrscheinlichkeit großen emotionalen Schmerz zufügen wird, wenn er von den Gefühlen für die dritte Person erfährt. Daher sollte nicht vorschnell gehandelt werden.

Es muss immer im individuellen Einzelfall abgewogen werden, ob die Offenheit angebracht ist oder nicht. Dabei sind vor allem die Konsequenzen für die eigene Partnerschaft gut zu bedenken. In einigen Fällen liegt durchaus eine egoistische Motivation vor, das eigene Gewissen erleichtern zu wollen.

Ausreichend Zeit nehmen

Ein umsichtiger und respektvoller Umgang mit dem aktuellen Partner erfordert Willensstärke und Klarheit. Für diese muss sich ausreichend Zeit genommen werden. Solange das Gefühl der Verliebtheit die eigenen Gedanken noch zu stark verklärt, ist der richtige Zeitpunkt für eine Entscheidung vielleicht noch nicht gekommen. Besser ist es dann, Ruhe zu bewahren.

Zudem stellt das Verliebtsein immer einen Ausnahmezustand dar. In diesem ist es nicht unbedingt ratsam, langfristige und weitreichende Entscheidungen zu treffen. Oft bereuen es die Beteiligten, wenn diese im Verliebtheitsrausch eine langjährige Beziehung kopflos beenden.

Distanz schaffen

Klarheit lässt sich bei diesem Thema zudem kaum erreichen, wenn die Beziehung zum Partner weiterhin gelebt, aber dem neuen Menschen gleichzeitig auch viel Zeit und Energie geschenkt wird.

Ein besonders wertvoller Tipp besteht deshalb darin, auf Distanz zu gehen – zu beiden Beteiligten. Dies stellt oft eine große Hilfe dar, Abstand von der herausfordernden Situation zu gewinnen und die eigenen Gedanken zu ordnen.

Hilfreich zeigen sich daneben auch Gespräche mit Außenstehenden. Der Rat von Freunden ist in dieser Situation jedoch häufig zu subjektiv. Deshalb ist es oft besser, eine Person hinzuziehen, welche die nötige Objektivität und Distanz zu der Beziehung und den Beteiligten aufweist.

Nicht ewig warten

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass zu Beginn der Fremdverliebtheit erst einmal nichts überstürzt werden sollte. Das bedeutet jedoch auch nicht, dass ewiges Warten die richtige Lösung ist, um bloß keine falsche Entscheidung zu treffen. Dies wäre einfach nicht fair.

Zu einem gewissen Zeitpunkt muss demnach eine Entscheidung gefällt werden, auch, wenn es weh tut. Zwar kann dabei noch immer ein Fehler begangen werden – schlimmer ist es jedoch, gar nichts zu tun.


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