Tipps für das Coming Out
Grundsätzlich geht ein Outing damit einher, dass eine Einstellung öffentlich bekannt gegeben wird, die eventuell umstritten, ungewöhnlich oder neu ist. Bezieht sich das Outing allerdings auf die sexuelle Orientierung, geht von dem Coming Out eine ganz spezifische Bedeutung aus.
Gemeint ist mit diesem Begriff der Prozess, indem sich die jeweilige Person bewusst über ihre Sexualität wird und dies auch gegenüber ihren Freunden, ihrer Familie oder ihren Bekannten offen darstellt.
Oft fühlen sich die Menschen durch ihr Coming Out befreit, da sie endlich nicht mehr das Gefühl haben müssen, ein großes Geheimnis in sich zu verstecken. Für das Coming Out kann es sich grundsätzlich auch als hilfreich zeigen, mit Gleichgesinnten in Kontakt zu kommen. Möglich ist dies beispielsweise im beliebten Gay Chat in Minden.
Oft fühlen sich Menschen nach einen Coming out befreit. Foto: @ mavoimages – de.depositphotos.com
Das steckt hinter dem Coming Out
Bei dem Coming Out handelt es sich um einen äußerst wichtigen Vorgang im Leben zahlreicher bi- und pan-sexueller, lesbischer oder schwuler Menschen. In der Regel kann das Coming Out dabei in zwei Abschnitte unterteilt werden. Im ersten Schritt wird sich die Person so selbst über ihre eigene sexuelle Orientierung bewusst. Die Kommunikation dieser nach außen erfolgt erst im zweiten Schritt, etwa in Form eines Gespräches mit dem Freundeskreis oder den Eltern.
Im Rahmen des inneren Coming Outs findet eine starke Auseinandersetzung mit der sexuellen Orientierung statt. Wurde der Prozess abgeschlossen, hat die Person ein klares Bewusstsein darüber erlangt, welche Geschlechter sie anziehen, sowohl sexuell als auch partnerschaftlich und emotional. Oft findet dieses Coming Out in jungen Jahren im Alter zwischen 14 und 17 statt.
Das äußere Coming Out stellt sich dagegen so dar, dass auch die Mitmenschen von der eigenen sexuellen Orientierung in Kenntnis gesetzt werden. In einigen Fällen verzichten die Menschen jedoch auch vollkommen auf diesen Schritt oder nehmen ihr Outing nur in bestimmten Bezugsgruppen vor, wie etwa der Familie oder dem Freundeskreis. Welcher Weg im individuellen Einzelfall gewählt wird, ist stets von der eigenen Persönlichkeit abhängig.
Wertvolle Unterstützung finden
Es ist durchaus nicht außergewöhnlich, dass das Coming Out mehrere Monate oder vielleicht sogar Jahre in Anspruch nimmt. Für die Betroffenen zeigt sich diese Zeit häufig alles andere als einfach. Oft ist diese nämlich geprägt von Sorgen und Selbstzweifeln. Dafür ist die Erleichterung umso größer, wenn diese schweren Zeiten erst einmal in Form des Coming Outs überwunden sind.
Diejenigen, die sich gerade mitten in ihrem Coming Out befinden, finden in der Regel wertvolle Unterstützung darin, von anderen jungen Gleichgesinnten zu lernen und sich an ihnen und ihren Erfahrungen zu orientieren. Dabei lässt sich nämlich sehr schnell erkennen, dass es durchaus noch zahlreiche andere Menschen gibt, die sich für ihr eigenes Geschlecht interessieren.
Daneben existieren in Deutschland viele Beratungsstellen und Angebote, wie beispielsweise Jugendgruppen für pan- und bisexuelle, lesbische und schwule Menschen.
Hilfreiche Tipps für das Coming Out
Generell zeigt es sich so, dass kein Coming Out exakt dem anderen gleicht. Dennoch lassen sich einige wertvolle Tipps ausmachen, die eine große Hilfe ei dem eigenen Coming Out darstellen können.
Wichtig ist es beispielsweise, bei den ersten Schritten des Coming Outs möglichst viele positive Erfahrungen zu sammeln. Aus diesem Grund sollte das erste Outing vor einer Person stattfinden, bei der eine möglichst große Wahrscheinlichkeit auf eine positive Reaktion besteht. Daneben sollten sich die Menschen, die sich gerade in ihrem Coming Out befinden, bewusst machen, dass durchaus ein wenig Zeit vergehen kann, bis das Coming Out von anderen Menschen vollkommen verstanden und angenommen wird.
Vor allem, wenn sich vor der eigenen Familie geoutet wird, ist es ratsam, dafür möglichst viel Zeit einzukalkulieren. Daher sollten sowohl der Zeitpunkt als auch die Umgebung des Coming Out bewusst ausgewählt werden. Idealerweise wird ein Ort gewählt, an welchem alle Beteiligten auch die Möglichkeit haben, sich im ersten Moment zurückzuziehen, um über die Neuigkeiten in Ruhe nachdenken zu können.
Dennoch – es lässt sich leider nicht abstreiten, dass das Coming Out durchaus auch auf Ablehnung und Vorurteile treffen kann. In diesem Fall stellt eine gute Vorbereitung eine große Hilfe dar, die erlaubt, die jeweiligen Vorurteile direkt durch Fakten zu entkräften.
Die Schwierigkeiten des Coming Outs
Viele Menschen erleben eine große Verunsicherung, wenn sie über ihr Coming Out nachdenken. Dies lässt sich unter anderem darauf zurückführen, dass die Strukturen in ihrem bisherigen Leben nahezu ausschließlich auf die Heterosexualität ausgerichtet waren. Oft wird dabei sogar vollkommen vernachlässigt, dass sich viele Menschen auch ein sexuelles und partnerschaftliches Interesse gegenüber dem eigenen Geschlecht empfinden.
Unglücklicherweise lassen sich selbst in den heutigen modernen Zeiten noch zahlreiche Vorurteile finden, die sich äußerst hartnäckig zu halten scheinen. Dies hat auch zur Folge, dass sich die Reaktion auf ihr Coming Out im Vorfeld zumindest bei einigen Menschen kaum sicher abschätzen lässt.
Dennoch handelt es sich bei dem Coming Out nicht nur um eine äußerst herausfordernde Zeit, sondern auch eine, die überaus wichtig ist. Sich selbst mit der eigenen Sexualität intensiv auseinander zu setzen, wirkt nämlich auch befreiend und zeigt sich als überaus lustvoll und spannend.
Eine Eigenschaft der eigenen Persönlichkeit zu entdecken, diese vollständig zu akzeptieren und ebenfalls vor den Mitmenschen zu vertreten, kann für viel Mut sorgen, der sich im zukünftigen Leben als außerordentlich hilfreich zeigen wird. In der Retroperspektive erscheint die Zeit des Coming Outs in vielen Fällen so oft in einem sehr positiven Licht.
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